Samstag, 16. November 2013

Frust

Kein guter Tag heute. Gegen 9 rief mich eine Reitfreundin an, sie war ganz aufgeregt, ihr Pferd hatte eine schwere Kolik und musste dringend in die Klinik, sie hat aber weder Anhänger noch Zugfahrzeug und ist noch nie mit Anhänger gefahren. Ich habe ihr dann angeboten das Pferd nach Meerbusch zu bringen, mein Mann hatte Zeit für die beiden großen Kinder und für die Viecher.
Das Pferd sah schlimm aus, ganz verschwitzt, aufgeregt aber mit Medikamenten ruhiggestellt, mit Nasenschlundsonde als Auspuff, die am Halfter befestigt war. Er ging gut in den Anhänger und wir sind so schnell es ging in die Klink gefahren. Ich hatte gehofft, dass durch die Fahrt die Därme "gut durchgeschüttelt wurden" und es ihm besser ging, war aber nicht so.
Er wurde sofort untersucht, sein Kreislauf war schlecht (dazu brauchte man keinen Tierarzt), er hatte schlimme Schmerzen, die Blutwerte waren schlecht, er hatte eine Darmverschlingung und bereits Flüssigkeit im Bauchraum. Die Besiterin hätte ihn operieren lassen, aber die Tierärzte meinten, dass es dazu zu spät ist und er wurde eingeschläfert.
Das war jetzt mindestens das 20. Pferd, das ich hab sterben sehen, und jedesmal macht es mich traurig...obwohl ich keinen Bezug zu diesem Pferd hatte und es nur hin und wieder von gemeinsamen Ausritten kannte.
Die Besitzerin war total fertig und wir haben ihr anderes Pferd erstmal bei mir untergestellt, aber eigentlich haben wir keinen Platz für ein neues Pensionspferd.
Sie hatte ihre Pferde scheinbar gut gehalten, auf einer Wiese mit Schuppen neben ihrem Haus...aber bei genauerem hinsehen hat sie die Kolik vielleicht sogar selbst verursacht. Die Pferde standen auf einer abgefressenen vollgekackten Wiese und es gab noch gar kein Heu, ich denke die Tiere hatten Hunger und haben dann Gräser gefressen, die sie normalerweise nicht fressen würden. Dazu kommt, dass die Frau kein Licht am Stall hat und Nachmittags das letzte mal etwas Kraftfutter verteilt, dann ist sie erst wieder am nächsten Tag um 8 bei den Pferden. Das sind ca. 15 Stunden ohne Kontrolle, was viel zu lang ist.

Das zeigt mir wieder, dass ich mit meiner Pferdehaltung richtig liege. Oft werden wir belächelt, weil wir die Tiere nie lange unbeobachtet lassen, mein Mann geht immer bevor er ins Bett geht noch eine Runde zu den Pferden, und ich gehe früh um 5 als erstes zu den Pferden und schaue, ob es allen gut geht. Wenn ein Tier krank ist, merken wir es sofort und können eingreifen, auch messe ich jeden Morgen bei jedem Pferd die Temperatur. Aber auch bei unserer Haltung mit immer frischem Wasser, 24 Stunden Bioheu, viel Bewegung im Offenstall, keiner Fremdfütterung, keinen Giftpflanzen und regelmäßigen Wurmkuren gab es vor 3 oder 4 Jahren ein Pferd mit Darmverschlingung. Er konnte aber operiert werden und ihm geht es heute mit Mitte 20 noch sehr gut.

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