Montag, 13. Oktober 2014

Freundschaften verbieten?

Lotte (*20.11.2010) hat eine beste Freundin, mit der ich voll einverstanden bin. Das Mädchen wohnt paar Häuser weiter, ist ähnlich alt, die Eltern sind Niederländer und wir haben ähnliche Ansichten was Kindererziehung angeht.
Dort sind die Kinder fast den ganzen Tag draußen, es gibt keinen Fernseher, möglichst nur gesundes Essen, Biokleidung, viele Haustiere, viel Freiheit aber auch Regeln.
Das passt gut zu meinen Kindern, die auch fast den ganzen Tag draußen spielen, nicht fernsehen, nur veganes Essen bekommen und möglichst bio essen, nur Biokleidung tragen, nur mit Wasser gewaschen und gebadet werden, ungeimpft sind, windelfrei aufwachsen/ wuchsen, 2 Jahre gestillt werden/wurden, sehr viel getragen werden/wurden, keinen Kinderwagen kennen, kein Kinderbett kennen, kein Kinderzimmer kennen, keinen Schnuller kennen, keine Tagesmutter/ Krippe kennen.
Jetzt haben wir auf dem Spielplatz eine Mutter kennengelernt, die will dass ihr Kind mit Lotte befreundet ist, und Lotte mag dieses Mädchen...Sie lebt total anders als wir, eigentlich das genaue Gegenteil: Einzelkind, Kaiserschnitt, ungestillt, voll geimpft, ging mit 6 Monaten in die Krippe, schläft im eigenen Zimmer mit eigenem TV, hat ganz viel billig-Spielzeug und Kleidung, isst Tiere und deren Produkte und hat Angst von lebenden Tieren, terrorisiert ihre Eltern.
Was tun? Freunde müssen nicht genau gleich sein, aber ich finde es soll Übereinstimmungen geben. Wenn das Mädchen bei uns ist oder wir uns auf dem Spielplatz treffen ist kein Problem, aber wenn Lotte dort ist? Nachher sitzen die Kinder vorm TV und essen Chips und Kinderschokolade?
Uns ist klar, dass unsere "kleinen Wildpferde" irgendwann gezähmt werden und sie sich ans "normale Leben" anpassen werden. Aber jetzt schon? Heute rief die Mutter an und fragte, ob sich die Kinder verabreden dürfen- morgen gehts gemeinsam zum Spielplatz und dann werde ich ihr ehrlich und offen meine Meinung sagen.
Essen heute:
Ganz früh: 1 Glas Weizengrassaft
Vormittag: knapp 1 Liter Saft aus Ananas, Möhren, Äpfeln und Brennesseln. 1 kleine Tasse Haferflocken mit Reismilch.
Mittags: Kartoffelbrei (mit Reismilch ohne Öl) mit Mangold, Rosenkohl und Brokkoli, paar frische Walnüsse.
Nachmittag: 2 Cherimoyas- gibts im Moment bei Rewe
Abends: Kartoffelsuppe mit Tomatensalat
yourdora - 13. Okt, 22:54

Also gerade weil Lotte ja noch relativ klein ist, würde ich da auch meine Hand drüber halten. Mit 4 schon vor dem Fernseher sitzen finde ich auch schon etwas doll, und da hätte Lotte sicher auch keinen Spaß bei?!
Wie macht ihr das denn mit Großeltern/Verwandten, leben die alle ähnlich gesund wie ihr? Machen deine Kinder dort auch mal "Urlaub"?
Ich bin zwar noch relativ jung, und habe noch keine Kinder. Aber ich habe jetzt schon Bauchschmerzen, wenn ich sie der Familie meines Freundes anvertrauen würde... Die sitzen auch die ganze Zeit vor der Glotze und essen ungesunden Kram, außerdem rauchen sie. Bei meiner Familie hätte ich keine Probleme, weil ich auch ein "Ökokind" bin, sprich Tragetuch statt Kinderwagen und co.! Meine Mama und ich finden das jetzt schon immer lustig, das sie dann ja auch meine Kinder tragen kann, weil es ja normal für sie ist(oder war) :)

Hier_gehts_weiter - 14. Okt, 07:25

Meine Kinder haben noch nie auswärts geschlafen. Würde Lotte oder Svea bei einer meiner Schwestern oder der Freundin hier im Ort schlafen wollen, dann wäre das für mich okay.
Bei meinen Eltern würde ich die Kinder (noch) nicht schlafen lassen, ich glaube die wären überfordert und ich weiß nicht, ob die nicht doch etwas vom Tier füttern würden, absichtlich oder versehentlich....ich weiß noch wie mein Vater meiner Nichte ein Steak gefüttert hat, als sie gerade mal 7 Monate alt war.
Meine kleine Schwester lebt recht gesund, sie ist seit ca. 25 Jahren Vegetarierin und isst wenig Milchprodukte, sie ist schlank, geht jeden Tag joggen, kocht überwiegend bio und viel Gemüse.
Meine große Schwester ist leider Allesesserin und kauft viel im Discounter- da deren 14 Jährige Tochter seit knapp 1/2 Jahr vegetarisch lebt, interessiert sich meine Schwester nun für fleischlose Rezepte und sie kauft hin und wieder im Bioladen ein und sie hat im Sommer angefangen zu joggen.
Meine Eltern....Katastrophe im Kühlschrank.
Mein Mann war Einzelkind und seine Eltern sind schon lange tot.
Jockeli - 14. Okt, 12:54

Wird das Leben nicht einsam, wenn man Freunde nach ähnlichen Lebenseinstellungen aussucht?

Hier_gehts_weiter - 14. Okt, 15:15

Nein, finde ich nicht- es macht das Leben nur einfacher.

Hätten meine Kinder keine Freundinnen, würde ich mir Gedanken machen... wobei Kinder erst ab 3 Jahren Freunde brauchen, vorher zählt nur die Familie. Die Freunde müssen nicht genau gleich leben, aber in wichtigen Dingen sollten Ähnlichkeiten da sein.
Auch in meinem eigenen Freundeskeis habe ich ausgesiebt, und wenn neue Freunde dazu kommen, sind es nur Veganer.
Dank Internet überhaupt kein Problem, und in den beiden nächsten größeren Städten gibt es sogar monatliche Stammtische nur für Veganer.
Krümel99 - 14. Okt, 17:15

Ich kann gut nachvollziehen, dass dir unwohl dabei ist, Lotte bei dieser Familie zu wissen. Vielleicht könnt ihr eure Treffen ja zumindest vorerst weiter auf den Spielplatz beschränken und du wartest einfach mal ab, wie sich die Freundschaft zwischen Lotte und dem Mädchen entwickelt. Vielleicht stellt Lotte ja auch bei einem Besuch selbst fest, dass das alles einfach überhaupt nicht ihre Welt ist?

Hier_gehts_weiter - 15. Okt, 07:26

Hmm, meine beste Freundin in der Grundschule lebte auch ganz anderes als ich. Wir durften z.B. kaum fernsehen, hatten nur 3 Programme und mussten immer vorher fragen- sie hatte ihren eigenen TV und ganz viele Programme und ich weiß noch dass ich gerne am Wochenende bei ihr geschlafen habe und der Fernseher lief den ganzen Tag. Als Kind weiß man nicht, was gut für einen ist.

Ich habe der Mutter gestern gesagt dass die Kinder gemeinsam auf dem Spielplatz spielen können, ich aber nicht möchte dass Lotte ihr Kind besucht- darauf war die Mutter beleidigt.
Krümel99 - 15. Okt, 18:40

Schwierige Situation, ja. Ich kann nachvollziehen, dass die Mutter beleidigt ist. Wenn sie so anders lebt und denkt, wird sie deine Bedenken ja nicht nachvollziehen können.
Nein, ich meinte auch nicht, dass Lotte wissen kann, was ihr gut tut, sondern dass es ihr eben schlichtweg nicht gefällt und sie es langweilig findet, stundenlang drinnen zu sein, fern zu sehen und Sachen zu essen, deren Geschmack sie überhaupt nicht kennt. Das ist ja ein ganz anderes Leben, als das, was sie kennt. Im Kindergarten hat es ihr ja, wenn ich das richtig verstanden habe, aus ähnlichen Gründen auch nicht gefallen, oder?

Hier_gehts_weiter - 16. Okt, 11:19

Dauerhaft würde es Lotte bei dieser Familie sicher nicht gefallen, aber wenn Kinderfilme laufen und ungesundes Essen da steht weiß ich nicht, ob das nicht erstmal interessant ist.
Heute habe ich gefragt, ob wir zum Spielplatz gehen oder ob die beiden Großen mit meinem Mann aufs Feld fahren und Rüben ernten, beide wollten aufs Feld ;)

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